Ich bin wieder da!
Nachdem der Blog nun schon sehr lange keinen neuen Artikel mehr bekommen hat, ist jetzt meine Lust zu kochen und darüber zu schreiben wieder da. Grund ist eine Dienstreise.
Ich war nämlich auf den Philippinen und durfte dort über eine Woche mit meinem Team verbringen. Das gab mir die Gelegenheit, die in die dortige Kultur etwas reinzuschnuppern, was ich hauptsächlich dafür genutzt habe, die Kulinarik abseits der touristischen „Glättung“ zu genießen.
Ich konnte feststellen, dass die Getränke dort zwar sehr, sehr süß sind, die Küche aber entgegen der mir vor meiner Reise zugetragenen Vorurteile aber nicht. Die ist – bezogen auf meine europäisch geprägte Wahrnehmung – im Bereich „sauer“ einzuordnen. Dabei ist das aber keineswegs negativ gemeint.
Ich konnte köstliche Suppen wie zum Beispiel „Sinigang„, eine sauer-würzige Suppe bzw. Eintopf mit Tamarinde oder das scharfe „Bicol Express“ mit knusprigem Schweinebauch in einer scharfen Kokosmilchsauce genießen.
Und auch ein mir als Nationalgericht präsentiertes „Chicken Adobo„.

Um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Hier gehts um die Sauce.
Huhn gebraten und dann in einer Sauce geschmort gibts in vielen Landesküchen. Dieses hier wird durch die Sauce auf Basis von Sojasauce und Essig besonders.
Die Hühnerteile – es können alle möglichen verwendet werden – werden in einer Mischung aus dunkler Sojasauce und Knoblauch mariniert, in einer weiten Pfanne oder Topf scharf angebraten und dann in der Marinade, die mit Wasser verlängert wird und in die noch Lorbeer und Pfefferkörner dazukommen, offen geschmort. Nach 20 Minuten kommt Reisessig oder Zuckerrohressig dazu und wenn die Hühnerteile durch sind werden die aus der Sauce genommen und im Backrohr bei Oberhitze nochmal knusprig gebraten.
Die Sauce wird währenddessen durch ein Sieb passiert, mit Zucker abgeschmeckt und eingekocht bis sie etwas eindickt.

Als Beilage passt eigentlich nur Reis, damit bleibt von der köstlichen Sauce auch kein Tropfen übrig.
Reis ist auf den Philippinen auch DIE Basis für fast alles. Frühstück, Mittagessen, Abendessen – es gibt zu jeder Tageszeit Reis.

Ich habe während meines Aufenthaltes natürlich hauptsächlich den reichen Teil des Landes gesehen. Übers Wochenende waren wir auch am Strand von Bataan und auf der dreistündigen Fahrt dorthin konnte ich auch eine Blick auf den sehr armen Teil des Landes werfen. Direkt neben den Bürohochhäusern in Hochglanz und den Villen der reichen In- und Ausländer stehen Wellblechhütten, verfallene Häuser mitsamt den dort in bitterer Armut lebenden Menschen.
Um den Menschen vor Ort zu helfen gibt es viele Möglichkeiten. Eine ist die Initiative „PREDA„, die von einer Kollegin meiner Göttin des Alltags bei „Weltladen“ aktiv unterstützt wird. Seht euch diesen Flyer an und wenn ihr glaubt, dass das eine sinnvolle Sache ist sind Spenden in jeder Höhe jederzeit willkommen.
Rezept
Nicht im Rezept bzw. in der Kalorienberechung enthalten ist der Reis.
Zutaten
- 1 kg Huhn Stücke wie Keule, Brust, Flügel,…
- 120 ml Sojasauce dunkel
- 4 Stück Knoblauchzehe oder 1 TL Knoblauchpulver
- 3 Stück Lobeerblatt
- 1 TL Pfefferkörner
- 350 ml Wasser
- 80 ml Reisessig oder Zuckerrohressig
- 1 TL Zucker
- 3 EL Öl zum Braten
Kurzanleitung
Marinieren
- Die Hühnerteile wenn nötig in kleinere Stücke schneiden. Keulen in Ober- und Unterkeulen teilen, Flügel halbieren, Hühnerbrust dritteln
- Den Knoblauch mit der Sojasauce verrühren
- Die Hühnerteile einzeln in die Marinade tauchen und in eine Schüssel geben.
- Sind alle Stücke mariniert, die restliche Marinade über die Hühnerstücke gießen und alles zusammen im Kühlschrank für mindestens drei Stunden – besser über Nacht – marinieren.
Braten
- In einer schweren weiten Pfanne oder einem Topf das Bratöl stark erhitzen, die Hühnerstücke aus der Marinade nehmen und überschüssige Marinade mit der Hand abstreifen. Die Marinade aufheben.
- Die Hühnerstücke portionsweise in der Pfanne von jeder Seite etwa 3 Minuten scharf anbraten. Mit der Hautseite beginnen.
- Das Fleisch aus der Pfanne nehmen, überschüssiges Öl abgießen.
Schmoren
- Den Bratensatz mit der Marinade ablöschen, das Wasser dazugeben und aufkochen. Die Pfefferkörner, die Lorbeerblätter und das Fleisch, mit der Hautseite nach unten, dazugeben.
- Die Hitze reduzieren bis die Sauce leicht köchelt und das Ganze 10 Minuten köcheln lassen. Dann die Fleischteile wenden und weitere 10 Minuten schmoren.
- Dann den Essig dazugeben und weitere 10 Minuten schmoren. Währenddessen das Backrohr vorheizen.
Fertigstellen
- Das Fleisch aus der Sauce nehmen und in einer Bratenform mit der Hautseite nach oben im Backrohr bei maximaler Oberhitze knusprig braten.
- Währenddessen die Sauce durch ein feines Sieb abgießen, aufkochen und einkochen bis sie leicht eindickt. Nach Geschmack mit Rohrzucker abschmecken. Salz sollte nicht nötig sein, die Sojasauce ist sehr salzig.
Anrichten
- Reis auf einen Teller geben, nicht zu wenig Sauce auf den Boden des Tellers löffeln – etwas Sauce auf dem Reis ist auch kein Fehler – und die Fleischstücke darauf anrichten. Die Stücke selbst auch mit etwas Sauce übergießen.
- Schließlich noch feingehackte Frühlingszwiebel draufstreuen und sofort servieren.
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