Darfs ein Snack sein? Dann hätte ich Käsecracker für euch. Die sind sehr schnell gemacht und man braucht dazu keine Gerätschaften außer einen Nudelwalker und ein scharfes Messer.
Diese Cracker sind das Ergebnis meiner Suche nach Möglichkeiten, die bei mir immer wieder anfallenden Reste von Sauerteig – egal ob Weizen oder Roggen – nicht wegwerfen zu müssen. Wenn ich für ein Brot oder für einen Gugelhupf besonders triebstarken Sauerteig brauche und den mehrmals hintereinander auffrische gibts daher auch immer eine größere Ladung dieser Cracker.
Grundlage meines Rezeptes ist das großartige Rezept vom Blog von Sams Kitchen. Meine Variante ist da nur im Detail anders, drum ist es mir ein Bedürfnis hier ganz explizit auf die Quelle hinzuweisen!
Gebsenkäse
Das geschmackliche Highlight bei diesen Kräckern ist – no na – der Käse. Der ist hier aber nicht irgendeiner sondern ein spezieller Vorarlberger Berkäse namens „Gebsenkäse“. Ich kaufe den am Wochenmarkt in Pfaffstätten bei Baden (der ist jeden Donnerstag) beim Stand von Simon Wohlgenannt.
Seinen Namen hat dieser Käse von den Holzgefäßen, in denen die Milchreifung für diesen Käse stattfindet. Diese Gefäße werden in Vorarlberg „Gebsen“ genannt. Verwendet wird naturbelassene Rohmilch die die Kühe auf den Almen in den Sommermonaten geben.
Die handwerkliche Herstellung ist im Prinzip dieselbe wie vor 300 Jahren und dank der speziellen Methode mit der Reifung in den Gebsen ist beim Gebsenkäse die Verwendung von industriellen Starterkulturen nicht nötig
Die Almkräuter in Verbindung mit der 18monatigen Reifung verleihen diesem Bergkäse dann ein sehr feines Aroma. Nicht so kräftig wie ein Appenzeller oder ein Rässkäs, damit auch für meine Göttin des Alltags olfaktorisch kein Problem 🙂
Rezept
Zutaten
- 160 g Sauerteig Anstellgut, Weizen oder Roggen
- 100 g Mehl Mehlreste von Roggen, Dinkel, Weizen,…
- 40 g Olivenöl
- 20 g Gewürzöl Schwarzkümmelöl, Chiliöl, Erdnussöl,…
- 45 g Saaten Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Sesam,…
- 10 g Salz
- 40 g Käse grob geraspelt, hier: Gebsenkäse
Kurzanleitung
- Alle Zutaten vermengen und mit der Hand kurz durchkneten. Ist der Teig zu weich und klebrig noch etwas Mehl einkneten.
- Den Ofen samt Blech (oder Backstein) auf 190° vorheizen.
- Den Teig halbieren und eine Hälfte auf einem Bogen Backpapier 1mm dünn ausrollen.
- Mit einem scharfen Messer in Stücke teilen und mit der Hälfte des Käses bestreuen.
- Auf das vorgeheizte Blech geben und 15 bis 18 Minuten backen. Dabei alle 5 Minuten den Dampf ablassen.
- Wenn die Cracker knusprig gebacken sind aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.
- Die zweite Hälfte des Teiges auf die gleiche Weise backen.
Zubereitung
Basis der Cracker sind Reste. Zuerst eben die Reste von Sauerteig bzw. genauer vom Anstellgut für Sauerteige, die ich bei mir im Kühlschrank seit einigen Jahren „wohnen“ habe. Wer sowas nicht hat und dennoch Cracker backen will, kann stattdessen Mehl und Wasser 1:1 verwenden.
Da kommen dann noch weitere Reste dazu, die beim Backen immer wieder anfallen: Mehlreste und Reste von Körndln. Öl – ich verwende hier eine Mischung aus Olivenöl und Gewürzöl – und Salz dazu und alles zuerste vermischen, dann kurz mit der Hand kneten.
Der Teig sollte weich aber nicht mehr klebrig sein. Wenns noch zu sehr pickt einfach noch etwas Mehl dazugeben.
Jetzt den Ofen mit dem Backblech drin auf 190° vorheizen.
Der Teig reicht für zwei Bleche, daher den Teig halbieren und eine Hälfte auf Backpapier einen Millimeter dünn ausrollen. Diese Teigplatte mit einem scharfen Messer in Stücke schneiden – bei mir sinds etwa 50 Cracker pro Blech, das kann man aber machen wie man will – und mit der Hälfte des grob geraspelten Käses bestreuen.
Die Cracker bei 190° in 15 bis 18 Minuten knusprig backen. Dabei alle 5 Minuten die Ofentür öffnen um den Dampf abzulassen. Das ist nötig, da sonst die Cracker zwar dunkel, aber nicht knusprig werden.
Wer einen Pizzaofen oder einen Pizzastein hat, kann den gerne statt des Bleches verwenden. Damit werden die Cracker noch um einen Tick knuspriger, aber extra kaufen braucht man einen Stein dafür nicht.
Wenn die Cracker knusprig sind und eine schöne Farbe auf der Unterseite haben das Backpapier vom Blech ziehen und die Cracker auf einem Gitter auskühlen lassen.
Die zweite Hälfte des Teiges auf die gleiche Weise backen und ebenfalls auf einem Gitter auskühlen lassen.
Die Cracker halten in einer luftdichten Dose etwa 5 Tage frisch – aber das ist ein theoretischer Wert, dieses Alter hat bei mir noch kein Cracker geschafft 🙂
Quellen
Dieses Rezept ist von diesem Rezept von Samuel Kargl und seinem Blog „Sams Kitchen“ abgeleitet:
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