Nuri! Die scharfen Dosensardinen aus Portugal, die bei uns in Österreich eine so treue Anhängerschaft haben, dass sogar eine mehrjährige „Abstinenz“ wegen eines Fangverbotes der Beliebtheit keinen Abbruch tat.
Dieser Anhängerschaft, aber noch mehr der Familie Glatz (warum ist hier beschrieben) ist es zu verdanken, dass ich auch heute noch „meinen“ Nuri essen kann. Zum Leidwesen meiner Göttin des Alltags…
Das Ritual
Das „Leidwesen“ begründet sich in meinem Nuri-Ritual, und das geht so:
- Frisches Brot mit reichlich(!) Butter bestreichen
- Nuridose öffnen
- Fluchen weil man sich anpatzt
- Fische teilen und entgräten
- Auf Brot verteilen
- Mahlzeit
Nach dem Essen
- Vorhaltungen wegen Fischölflecken auf Arbeitsplatte, Esstisch, Kühlschranktür,… ertragen
- Umziehen und angepatzes Hemd in der Wäsche verstecken
- Zufrieden mit sich und der Welt sein.
Doch dafür hab ich jetzt eine Lösung – diese hier 🙂
Die Lösung des Dilemmas
Natürlich wäre es naheliegend, als Lösung die Sauerei, die ich veranstalte auch selber zu beseitigen. Das kann ich aber nicht ordentlich – sagt die Göttin.
Also nutze ich meine Fähigkeiten für eine saubere Lösung und die hab ich im gigantischen Kochbuch „Französische Küche“ von Yannick Alleno gefunden. Und es ist eine einfache Lösung.
Man nehme einen Becher Schlagobers, eine Nuridose und einen ISI Gourmet Whip. Noch eine Messerspitze Xanthan wenns da ist und ein paar Scheiben frisches Weißbrot.
Den Nuri wie im Ritual beschrieben öffnen (inklusive anpatzen und fluchen) und abgießen. Das Öl dabei auffangen. Die Dose von scharfen Kanten befreien, gut auswaschen und aufheben,
Dann den abgetropften Doseninhalt samt Gemüse, Gewürzen und PiriPiri mit dem Schlagobers in einen Topf geben und aufkochen. Vom Herd nehmen und mit Deckel eine Stunde ziehen lassen.
Währenddessen den Backofen auf 160° Ober/Unterhitze aufheizen, ein Backblech mit Backpapier belegen und dieses mit dem Fischöl einstreichen. Auf diese Backpapier die 2mm dünnen Brotscheiben legen und in den Ofen geben.
In den Einschub über den Brotscheiben ein leeres Backblech einschieben – die Brotscheiben sollen knusprig sein, aber keine Farbe annehmen. Nach ein paar Minuten, wenn die Brotscheiben knusprig sind, diese aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter abkühlen lassen.
Die Nuri-Schlagobersmischung durch ein feines Sieb passieren und nochmal kurz aufkochen. Das Xanthan (wenn verwendet) dazugeben und mit einem Stabmixer aufmixen bis die Mousse leicht andickt. In einen geeigneten Siphon – ich hab einen ISI Gourmet Whip – geben und mit zwei Kapsen aufschäumen.
Die Mousse in die leere Nuridose sprühen und mit den knusprig-pikanten Brotscheiben servieren.
Jetzt geht das Ganze nicht nur sauber, sondern auch noch mit der Aura eines französischen Spitzenkochs.
Wobei für mich hier eher der Franzose durch die Verwendung des Nuri in seinem Rezept geehrt wird 🙂
Rezept
Zutaten
- 1 Dose Nuri Sardinen
- 200 ml Schlagobers
- 1 Prise Xanthan optional
- 10 Stück Weißbrotscheiben 2mm dünn
Kurzanleitung
- Nuri Dose abgießen, dabei das Öl auffangen. Die leere Dose gut säubern und aufheben.
- Den gesamten Doseninhalt grob zerteilt mit dem Schlagobers aufkochen, vom Herd nehmen und eine Stunde ziehen lassen.
- Das Backrohr auf 160° Ober/Unterhitze aufheizen
- Ein Backblech mit Backpapier belegen, diese Backpapier mit dem Fischöl einstreichen. Die Brotscheiben darauf verteilen und in den Ofen geben.
- Ein zweites, leeres Backblech in den Einschub über dem Brot einschieben.
- Wenn das Brot knusprig ist, aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter abkühlen lassen.
- Das Nuri-Schlagobersgemisch durch ein feines Sieb passieren und nochmal kurz aufkochen. Das Xanthan (wenn verwendet) dazugeben und mit dem Stabmixer aufmixen bis die Mousse leicht andickt.
- In einen ISI Gourmet Whip füllen und mit zwei Kapsen aufschäumen
- Die Mousse in die leere Nuridose sprühen und mit den Brotchips servieren
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