Das ist ein Rezept meiner Mama! Ein Essen, dessen Geruch alleine mich in die Küche meiner Eltern zurückversetzt. Eben vom Fussballspielen heimgekommen, gerade rechtzeitig zum Mittagessen…
Meine Mama war eine hevorragende Köchin, die oft aus sehr wenig die schmackhaftesten Gerichte machen konnte. Lebensmittel wurden bei uns zu Hause nur sehr, sehr selten und dann nur mit großem Bedauern weggeworfen und daher waren auch die Senfschnitzel meiner Mama eines ihrer Resteessen. Das überhaupt nicht danach aussah 🙂
Und in bester Familientradition ist es auch bei mir etwas für feine Reste. Das Fleisch sind die Abschnitte vom Grillfleisch – wir haben Raznjici-Spieße gegrillt – und das Schlagobers, der Sauerrahm und auch die Schwammerln waren Reste anderer Gerichte. Wenn dann noch Suppe übrig ist, machts das noch ein Stück feiner, aber auch Wasser tuts hier völlig!
Und mit all diesen Resten gehts los!
Zubereitung
Zuerst die Schnitzel mit der flachen Seite eines Fleischklopfers plattieren und beidseitig salzen und pfeffern. Dann eine Seite mit Senf einreiben.
Das Öl in einer Pfanne mit schwerem Boden erhitzen. Das ist wichtig fürs bräunen, „leichte“ Pfannen kühlen schnell ab und das Fleisch kocht mehr als es brät. Dadurch würde das Fleisch sehr trocken werden, was bei Schnitzelfleisch doppelt ins Gewicht fällt. Aus dem selben Grund auch nicht zuviel der Fleischstücke auf einmal in die Pfanne geben.
Die Fleischstücke nun auf der Seite ohne Senf leicht bemehlen, das überschüssige Mehl abschütteln und mit der Mehlseite nach unten portionsweise in die Pfanne legen. Für ca. 2 Minuten bei hoher Hitze bräunen, wenden und auf der anderen Seite ebenfalls bräunen.
Aus der Pfanne nehmen und im Rohr bei 80° warm stellen. Allfällig überschüssiges Fett aus der Pfanne abgießen
Die Hitze reduzieren und die Butter in die Pfanne geben. Wenn die Butter zerlassen ist, die gehackten Zwiebeln dazugeben. Während diese hellgelb braten mit einem Pfannenwender den Bratensatz lösen.
Dann die Champignonstreifen – ich bevorzuge die braunen Champignons – dazugeben und kurz mitrösten. Mit der Suppe bzw. Wasser ablöschen, durchrühren und aufkochen. Das Schlagobers dazugießen und nochmals aufkochen lassen. Jetzt noch den Sauerrahm dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken – behutsam, die Sauce kocht noch ein!
Das warmgehaltene Fleisch in die Sauce geben und mit Deckel noch etwa 10 Minuten köcheln lassen bis die Sauce schön sämig wird. Zusätzlicher Saucenbinder oder Mehl sollte nicht nötig sein, das Mehl der mehlierten Fleischstücke vom Anbraten sollte reichen.
Als Beilage passt am Besten Reis finde ich.
Und fand auch meine Mama!
Danke, Mama, für eine wunderbare Kindheit!
Zutaten
- 600 g Schweinsschnitzel 4 Stück; Schale oder Fricandeau, je 150g
- 3 TL Dijonsenf
- 3 EL Mehl
- 30 g Öl hoch erhitzbares Pflanzenöl
- 50 g Butter
- 50 g Zwiebel fein gehackt
- 200 g Champignons in Scheiben geschnitten
- 200 ml Rindssuppe oder Hühnersuppe. Wasser geht auch.
- 150 ml Schlagobers
- 100 ml Sauerrahm
- Zitronensaft nach Geschmack
- Salz
- Pfeffer
Kurzanleitung
- Die Schweinsschnitzel halbieren und mit der glatten Seite eines Fleischklopfers plattieren. Auf beiden Seiten salzen und pfeffern, eine Seite mit dem Senf einreiben.
- Das Öl in einer schweren Pfanne mit dickem Boden auf mittlere bis hohe Temperatur erhitzen. Die Schnitzel auf der nicht mit Senf bestrichenen Seite mehlieren und mit der Mehlseite ins heiße Fett einlegen. Etwa 2 Minuten gut goldgelb braten. Wenden und auf der zweiten Seite ebenfalls braten.
- Dabei aber portionsweise vorgehen, damit die Pfanne und das Öl nicht zu stark auskühlt. Dadurch würde keine Bräunung entstehen, das Fleisch "kocht" und wird trocken.
- Die Schnitzel aus dem Fett nehmen und warm stellen. Allfällig überschüssiges Fett abgießen und die Hitze reduzieren.
- Die Butter in der Pfanne zerlassen und die fein gehackten Zwiebel darin hellgelb braten. Mit einem Pfannenwender oder Holzschaber die Bratrückstände lösen.
- Die Champignonstreifen – ich mag braune Champignons lieber – dazugeben und kurz mitbraten.
- Mit der Suppe bzw. dem Wasser ablöschen, durchrühren und mit dem Schlagobers aufkochen. Den Sauerrahm dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Dabei berücksichtigen, dass die Sauce noch etwas einkocht!
- Das warmgehaltene Fleisch zur Sauce geben und mit Deckel 5 bis 10 Minuten einkochen bis die Sauce sämig wird. Saucenbinder oder Mehl sollte nicht nötig sein, das ist noch vom anbraten der mehlierten Fleischstücke drin.
- Als Beilage passt Reis am Besten finde ich.
- Pinsa Romana - 31. März 2024
- Tarte Tatin Surprise - 29. Oktober 2023
- Emmer-Vollkornbrot - 7. April 2023
Schreibe einen Kommentar